Hunde bewirken bei uns Menschen weitaus mehr, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Sie halten uns in Bewegung und fördern soziale Kontakte. Ihre Anwesenheit verringert Stresssymptome und sie haben vor allem bei Kindern einen positiven Einfluss auf die psychische Entwicklung. Viele Mediziner sind sich inzwischen einig: Hunde müsste es eigentlich auf Rezept geben. 

Spaziergänge an der frischen Luft stärken das Immunsystem

Hundebesitzer müssen raus – und zwar bei jedem Wetter. Was für den Einen ein gruseliger Gedanke sein mag, ist für Frauchen und Herrchen ganz normaler Alltag. Positiver Nebeneffekt: lange Spaziergänge fördern die Gesundheit. Hundebesitzer sind im Durchschnitt fitter und seltener krank als Menschen ohne Hund. Eine jahreszeitlich bedingte Depression kennen Hundebesitzer nicht. Außerdem sind sie kurioserweise auch unempfindlicher, was Schmerzen anbelangt. Wer einen Hund an seiner Seite hat, benötigt bei chronischen Krankheiten, wie Rheuma oder nach einer Operation deutlich weniger Schmerzmittel. Gleichzeitig leiden Hundebesitzer auf Grund der täglichen Bewegung deutlich seltener an Übergewicht, hohem Blutdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ergebnisse verschiedener Studien zeigten zudem, dass Menschen mit Hund generell aktiver sind. 

Hundebesitzer sind resistenter gegen Stress

Stress erhöht unsere Herzfrequenz, lässt den Blutdruck steigen und kurbelt die Schweißproduktion an. Menschen mit Haustieren zeigen diese Stressreaktionen allerdings in einer weitaus geringeren Intensität als Personen ohne Tiere. Durch die Interaktion mit Tieren, wie Spielen oder Streicheln, schüttet der Körper vermehrt die Glückshormone Dopamin und Serotonin aus, gleichzeitig wird das Stresshormon Cortisol reduziert. Wir werden dadurch entspannter und auch zuversichtlicher. 

Vor allem Kinder profitieren von einem vierbeinigen Mitbewohner

Kinder, die in den ersten Lebensjahren in einem Haushalt mit Tieren aufwachsen, erkranken später nur halb so häufig an Allergien. Auch auf den allgemeinen Gesundheitszustand von Kleinkindern wirkt sich der Kontakt mit Hunden und Katzen positiv aus. Sie leiden weniger häufig an Ohrenentzündungen, Husten oder Schnupfen als Kinder, die keinen Kontakt zu Tieren haben. 

 Haustiere fördern auch die emotionale, geistige und soziale Entwicklung von Kindern. Auf hyperaktive oder aggressive Kinder wirken Hunde beruhigend, da ihnen die Tiere dabei helfen, überschüssige Energien abzubauen. Der Verhaltensbiologe Kurt Kortschal erforschte in diesem Zusammenhang bereits 2003 den positiven Effekt von Schulhunden. 

Außerdem lernen Kinder durch den Umgang mit Hunden Verantwortung zu übernehmen. Sie lernen schnell auf die Bedürfnisse der Tiere einzugehen und erweitern so ihre soziale Kompetenz, die letztendlich auch im zwischenmenschlichen Zusammenleben positiv zum Tragen kommt. Kinder, die mit Hunden aufwachsen sind nachweislich umgänglicher, weniger aggressiv und im Umgang mit ihrer Umwelt verantwortungsvoller. 

Aus Studien an der Universität Bonn geht hervor, dass Hunde Jugendlichen – selbst, wenn sie aus schwierigen Familienverhältnissen kommen – Geborgenheit und Selbstsicherheit geben. Dadurch haben Jugendliche, die einen Hund besitzen mehr Freude am Leben haben und sind weniger gefährdet, kriminell oder drogenabhängig zu werden. Da sie ein größeres Interesse an verschiedensten Freizeitaktivitäten zeigen, haben sie grundsätzlich ein positiveres Lebensgefühl. Auch kamen sie mit Pubertätsproblemen, Stimmungsschwankungen und Langeweile besser zurecht als Jugendliche ohne Hund. 

Kinder, die mit Hunden aufwachsen, gehen verantwortungsvoller mit ihrer Umwelt um
Kinder, die mit Hunden aufwachsen gehen mit ihrer Umwelt verantwortungsvoller um

 

Hunde helfen beim Lernen

Laut einer amerikanischen Studie wurde die Lesefähigkeit von Schülern mit einer Leseschwäche um zwölf Prozent verbessert, indem sie einem Hund Geschichten vorlasen. Auch in anderen Fächern erzielten Schüler, die zu Hause einen Hund hatten, bessere Noten, als Kinder aus Haushalten ohne Vierbeiner. Die Schüler zeigten eine deutlich höhere Konzentrationsfähigkeit und konnten zudem Misserfolge besser verarbeiten. 

Wenn es also heißt: „Mami, Mami, ich möchte einen Hund!“ sollte dieser Wunsch nicht gleich abgetan werden, denn die Beziehung zwischen Kindern und Haustieren hat einen hohen pädagogischen Wert und hält uns gleichzeitig gesund. Dennoch muss die Anschaffung eines Haustieres gut überlegt sein, denn lebendige Tier sind kein Spielzeug, sondern fühlende Wesen, für die man über viele Jahre Verantwortung übernehmen muss.