... und den Bericht von Bounty's Frauli können wir euch diesmal einfach nicht vorenthalten! ヅ

Am letzten Wochenende fand in Graz die erste Messe "Tier & Mensch" in der Grazer Messehalle A statt. Ich wurde im Zuge der Therapiehundprüfung schon von Herrn Weiß vom ÖKV angesprochen, ob ich nicht vielleicht meine Rassehunde dort „präsentieren“ könnte, da am Samstag und am Sonntag jeweils 1 Stunde lang möglichest viele verschiedene Rassen von ihm in einem Show-Ring mit Sitztribünen für die Zuschauer hergezeigt und deren Wesen und Haltungsanforderungen erklärt werden sollen.

Ich also am Samstag zuerst mit Elliot zur Messe (Bounty kam am Sonntag dran), um 12.30 Uhr dort, wir sind im Ring gelaufen, haben eingekauft wie die Blöden (und viel auch *sfg*- der Rahmen war vergleichbar mit der einer Ausstellung), am Therapiehundestand ein wenig geplaudert und war 4 Stunden später wieder zu Hause bei Bounty, die inzwischen dort alleine auf uns gewartet hat.

Sie war sooo brav, ich kann gar keine Worte dafür finden. Es war ganz still (kein Gejaule o.Ä.) und sie hat NICHTS angefasst, was ihr nicht selbst gehört (sie hat die Schüssel leergefressen, die Snackballs ausgeräumt, das Schweine-Ohrwaschel vernichtet und muss den Rest über geschlafen haben - wir waren ja kurz vor meiner Abfahrt noch spazieren-  *stolzbinaufmeinsuperMädel*

Wir sind dann gleich spazieren gegangen, weil es schön langsam schon dunkel geworden war und Bounty musste ja noch ihre brandneue Frisbee, die wir ihr von der Messe mitgebracht hatten, einfahren, damit sie keinen Motorschaden bekommt =) und wir gehen spazieren, werfen/fangen die Frisbee, Elliot pinkelt fröhlich jeden Grashalm an, der aus der Masse der gleich-hohen Halme herausstach und endlich kamen wir zu einem vor Gülle triefenden Feld. Und weil ich das von Elliot nicht gewohnt bin, vergesse ich es bei Bounty auch immer: die MS Bounty also mit voller Kraft voraus, Geschwindigkeit mindestens „warp 5“ mitten durch eine noch stehende Riesenlacke hindurch mit lautstarkem „datatschdatatschdatatsch...“.

 

Ich denk mir „Ok, ok...keine Panik, Birgit...ist nur der Unterbodenschutz versaut, das kriegst du mit ein wenig Bauchwaschung und Allradpflege wieder hin...“ und als ob mich Bounty denken gehört hätte, pflatscht sie sich mitten im Duftacker auf den Rücken und wälzt sich in alle Richtungen... selbst Elliot wollte mit ihr dann nichts mehr zu tun haben...und obwohl langsam hin und wieder Rüden an Bounty’s Prachthintern schnuppern, hat selbst der uns im Anschluss entgegenkommende Rüde seine Nase gerümpft und Bounty verbellt (?!?).

Aber mein Glück war noch nicht perfekt: ich hatte nämlich das Auto mit, weil ich noch kurz vor dem Spaziergang mit den Hunden im Gepäck zu einem Geschäft gefahren war mit und anschließend eine Spazierroute angesteuert hatte, die etwas weiter von mir zu Hause entfernt ist...sie musste also wieder ins Auto...

Also stand ein Bad an. Bounty nass, Birgit nass, Badezimmer nass, Vorzimmer nass (sie wartet dort immer, bis ich auch aus dem Badezimmer rauskomme und kann es kaum erwarten, bis ich mit dem Aufwischen fertig bin), Treppe nass und last but not least das Wohnzimmer angeflitzt, weil sie sich dann dort wie wild schüttelt.

Der Vorteil: sie sah natürlich am Sonntag perfekt aus, und da war ja ihr Auftritt geplant. Ich war schon etwas nervös, weil ich mit ihr eigentlich ja keine Ausstellung besuche und sie daher den Trubel nicht so kennt wie Elliot. Und sie ist ja eine wilde Henne, die an anderen Hunden nicht vorbeigehen kann ohne sie zu bespielen...und kaum waren wir dort, hat sie sich eigentlich innerhalb von 5 Minuten daran gewöhnt, dass sooo viele Hunde (und Schafe, Kaninchen, Pferde) dort waren, dass sie es aufgegeben hat, alles zu bespielen.

Und dann fasst auch noch jeder 10te Besucher einfach meine Superheldin an, ohne zu fragen und auch von hinten, oben und von der Seite...die Leute sind echt unglaublich. Bounty war das übrigens relativ egal, sie hatte Spaß an der Abwechslung, schien es. Und dann war da eine Aufführung der Dressurpferde in der Halle. Ein kleiner Jägerzaun trennte die Besucher vom Dressurplatz und in 3er Reihen standen alle um den Platz herum. Und weil Bounty nichts sehen konnte, ist sie einfach mit dem Kopf durch die Beine der Frau durch, die vor mir stand, und hat durch den Jägerzaun hindurch die Pferde bei ihrer Vorführung beobachtet! Kein Wunder, dass das ganze Eck keinen Blick mehr für die Pferde hatte, sondern alle mit dem Finger (und Fotoapparat) auf Wonderwoman zeigten *sfg* die betroffene Frau fand das selbst übrigens zwar auch etwas lustig, aber traute sich nicht, wegzugehen =) mir war’s wurscht, wenn jeder Eumel meinen Hund anfassen kann, kann mein Hund auch den Dressurpferden zusehen. So schaut’s nämlich aus!

Und dann unser große Auftritt: wir in den Startlöchern und vor uns ein deutscher Schäferhund als erster im Ring. Der läuft dann auch los und zieht sein Frauchen fest an der Leine quer über den Showring. Frauchen ganz verzweifelt bittet ihren Mann um Hilfe, der dann tatsächlich in den Ring gehen musste und vor dem Hund herlief, dann der Hund an der gespannten Leine und schließlich Frauchen (die übrigens nach eigenen Angaben seit ca. 20 Jahren Schäferhunde züchtet!). Es war sooo lustig, man hatte das Bedürfnis, den Ehemann auch an die Leine zu nehmen =) Die mussten 3 Runden laufen, bevor Herr Weiß endlich alles über den Schäferhund erzählt hatte!!! Zum Schreien, das Gekicher aus der Zuschauermenge war nicht zu überhören...

Und dann als zweiter Hund der Briard: ich habe mir ja schon solche Sorgen gemacht, weil die Lautsprecher so laut waren (ich weiß schon, dass die aus diesem Grund Lautsprecher heißen, aber trotzdem waren sie echt laut =) und wir ja noch nie in einem Ring gelaufen sind, der Ring echt groß war (ca. so groß wie der Ehrenring auf Austellungen) und last but not least rundherum die Zuschauer auf den Tribünen saßen und an der Längsseite auch direkt am Rand des Rangs standen und sogar mit den Armen reingegreifen konnten (und  das auch taten, die Pilcher!).

Wir gehen also langsam los, Bounty völlig blind ohne Haargummi und ich mit den Leckerlis in der Hand gespannt auf die nächsten Momente, in welchen wir uns wie bei einer Pferdeauktion dem breiten Publikum stellten. An der zweiten Ecke, als ich merkte, dass Bounty einfach der Leine nachging ohne große Mätzchen, habe ich dann einen langsamen Trab gewagt. Ich also „komm, Puppy! Super machst du das, komm nur...“ und Bounty setzte sich langsam in Laufbewegung. Und weil du dich mit Briards ja nicht so gut auskennst, muss ich dir kurz erklären, dass diese Rasse dermaßen elegant trabt, so dass jedes Dressurpferd daneben vor Neid erblasst (man sieht es nur wegen der vielen Pferdehaare nicht). Und dann war sie auch noch frisch gebadet (das Shampoo und den Conditioner kann ich dir übrigens sehr empfehlen =) und das Fell glänzte wie echtes Gold ganz hell um ihren perfekten Körper, so dass ich selbst fast erblindete *sfg* und ein sanftes Raunen ging durch die Menge, das ungefähr so klang „.oooooohhhhhhh....“ und die Kinder, die mit ihren Armen über die Absperrung hinweg in den Ring hereinfuchtelten, haben gerufen „Papa! Schau, der ist schöööön! So einen will ich haben!!! Biiiiiiiitte, Papa! So einen!“ und bei der nächsten Runde haben sie schon angekündigt „jetzt kommt er wieder, lass mich, lass mich!!!“ (weil sie sich untereinander um den Platz an der Absperrung stritten). Und Herr Weiß war nach 3 Runden im Ring leider schon fertig mit der Rassebeschreibung (großer Garten, muss arbeiten, ist kein Couch-Hund, sehr intelligent und arbeitswillig, blabla...) und wir verließen den Ring. Und rate mal: wir haben doch glatt Szeneapplaus von der gesamten Zuschauermenge erhalten =))) (ich weiß schon, dass ich ein heißer Feger bin, aber ein bisschen haben sie bestimmt auch wegen Bounty applaudiert *lol*).

Und jetzt wollte ich fragen, ob ich Bounty vielleicht doch behalten darf, sie ist sooo schön und ich hab mir das mit dem Zurückgeben – für den Moment jedenfalls – noch ein Mal überlegt =D

Und wir waren dann insgesamt über 4 Stunden dort und sie hat alles problemlos mitgemacht. Sie hat sich antatschen lassen, ist stehengeblieben, während mich Leute alle Mögliche über sie gefragt haben und hat geduldig gewartet, nicht gezerrt, nur selten gebellt (sie hat mittlerweile offenbar eine echte Abneigung gegen Hunde entwickelt, die wie Beauceron aussehen: Beauceron selbst, Rottweiler und manche besonders große Dobermänner – woran das wohl liegen mag... =() und dabei immer gut ausgesehen *sfg*

[...]

Ach, ich bin ja so stolz auf mein Mädchen...das Klopfen meines vor Stolz geschwollenen Herzens hat vermutlich auch irgendwo einen oder zwei Seismographen irritiert =) und fälschlicherweise ein Erdbeben angezeigt...

Liebe Grüße senden dir 

Birgit, der geruchsempfindliche Elliot und Miss Universe Bounty

 

Vielen, vielen Dank an euch beide für so einen tollen Auftritt, für so eine tolle Präsentation des Briards UND für die großartige Werbung nicht zuletzt für die Moonlight Black Bear Briards! Großes DANKESCHÖN auch für den wie immer geniale Bericht und dicken Knuddler an deine beiden Wuschel!!!